Die Frage, die man uns immer wieder stellt, ist: Guten Tag, ich möchte den Marais Poitevin besichtigen...und unsere Antwort darauf ist... Aber Ihr seid schon da!

Wir brechen sofort auf und reisen durch die Zeit bis zur Austrocknung bzw. Trockenlegung des zukünftigen Marais Poitevin.

Wo liegt der Marais Poitevin?  Ach so, wir sind schon da?!

Habt Ihr Euch den Marais Poitevin nicht so vorgestellt? Keine Sorge, das passiert den Meisten, die ich jeden Tag kennenlerne…

Und ja, es gibt nicht nur das Grüne Venedig! Zwei Drittel des Marais Poitevin sind ausgetrocknete Sümpfe, durch Dämme vor Hochwasser geschützte Zonen mit wenigen Bäumen. Die großen Ebenen werden seit Jahrhunderten bewirtschaftet.

Ich rate Euch die Maison du Maître de Digues in Chaillé-les-Marais zu besichtigen, um die Vielfalt der Landschaft des Marais Poitevin zu verstehen und etwas abseits der typischen Touristenattraktion zu spazieren. Wir werden alles erläutern! Zuallererst ist der Marais das Ergebnis des menschlichen Versuches, die Natur zu bändigen und sie den menschlichen Bedürfnissen nach anzuordnen.

Reisen wir in der Zeit zurück…

Erster Halt: der Golf des Pictons! Wenn man die Karte genauer betrachtet, erkennt man, dass der Marais Poitevin vor 6.500 Jahren noch ein riesiges Becken voller Meerwasser war. Es ragten nur ein paar Inseln hervor. Auf diesen ehemaligen Inseln siedelten sich die ersten Menschen hauptsächlich an, um keine nassen Füße zu bekommen (gar nicht so dumm, was?). Chaillé-les-Marais ist beispielsweise eine dieser alten Inseln.

Beim Rest werde ich nicht so sehr ins Detail gehen und Euch somit die Überraschung verderben, aber wisset, dass der Marais Poitevin unter großen Anstrengungen mit einfachen Holzschaufeln seit dem Mittelalter von Menschen erbaut wurde. Ein Flug im Heißluftballon oder anderen Flugkörpern lässt Euch der monumentalen Arbeit gewahr werden: Unser Gebiet ist ein Netz aus Dämmen und Kanälen. Da fragt man sich, wie die Bauarbeiter des 17. Jhs. diese Gräben über mehrere Kilometer ohne unsere modernen Hilfsmittel so geradlinig ausheben konnten!

Diese Person müsst Ihr kennenlernen: den Maître de Digues!

Fast hätte ich es vergessen, diesen Beruf gibt es seit 1970 nicht mehr. Stattdessen könnt Ihr den hiesigen Fremdenführer treffen. Erwischt, das bin ich!

Das kleine Extra in der Maison du Maître de Digues:

Die Kinder werden sich hier nicht langweilen, denn das Museum zeigt ebenfalls das Leben im 19. Jh. im Marais (Wie konnten sie bloß ohne Handy überleben???) und von April bis September lokale Tierrassen: Poitou-Esel und Poitevine-Ziegen. Ein Mitmach-Heft lässt sie spielerisch die Stätte erkunden: Unter Objekte schauen, Düfte erschnuppern, an Kurbeln drehen etc. Werden sie die Wasserfee Margaux finden?

Folgt mir auf eine kostümierte Tour 😉  Abwechslung garantiert!

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